Rundgang durch Scheßlitz

Zwischen Bamberg und Bayreuth liegt zu Füßen der Giechburg und des Gügels die Stadt Scheßlitz am Eingang zur „Fränkischen Schweiz”. 

Wir laden Sie zu einem kleinen Rundgang durch Scheßlitz ein, bei dem wir Ihnen einige ausgewählte Gebäude vorstellen möchten. Wir wünschen Ihnen dabei viel Vergnügen.

Foto: www.inixmedia.de Pfarrkirche St. Kilian

Scheßlitz war schon vor der Gründung des Bistums Bamberg (1007) Pfarrei und gehörte damals zum Bistum Würzburg, das bis ins 15. Jahrhundert den jeweiligen Pfarrer ernannte. Der Standort der damaligen Kirche ist noch nicht gefunden.

Um 1400 entstand der Chor der jetzigen Kirche, die bei der Errichtung des dreischiffigen Langhauses und der Sakristei verlängert wurde (Inschrift von 1449 an der Südwand). Erst 1623/24 erhielt das Langhaus das Gewölbe, das die Kirche 1633 vor dem Untergang rettete. Die Schlusssteine tragen die Wappen der damals Beteiligten: Fürstbischof Johann Georg Fuchs von Dornheim, Pfarrer Johann Schupp und fürstbischöflicher Hofbaumeister Hans Bonalino. Der Turmaufbau erfolgte 1571 (Jahreszahl am dritten Stockwerk).

Die Kirche ist ein einer Halle sich nähernder basilikaler Raum, der im Chor etwas schmäler wird. Der frühklassizistische Hochaltar wurde 1787 von B. Kamm und M. Günther unter Verwendung älterer Teile geschaffen. Das Altarblatt zeigt das Martyrium des hl. Kilian und seiner Gefährten. Die Kanzel nähert sich der klassizistischen Rundform und wurde 1778/79 von Kamm geschaffen. An deren Brüstung erkennt man Allegorien und den göttlichen Sämann, am Schalldeckel die Evangelisten und über der Weltkugel einen Posaunenengel. Epitaphien verweisen auf die herrschaftlichen Verhältnisse: Im Chor das überlebensgroße Grabdenkmal des Grafen Friedrich von Truhendingen, der den Arm um die Schultern seiner Gattin Agnes legt; am Chorbogen das des Friedrich von Wiesenthau, verstorben 1569, und seiner Gattinnen und in der Beichtkapelle das des Wolf Dietrich von Wiesenthau (+ 1575) und seiner Gattin Beatrix (+ 1569). 1803 wurde auf Anordnung der Friedhof, in dessen Mitte die Pfarrkirche stand, aus hygienischen Gründen zum aktuellen Standort „Osterlamm“ verlegt.

Die letzte umfassende Generalsanierung von St. Kilian erfolgte zwischen 1978 und 1985. Dabei stieß man auf Fresken, die vorsichtig freigelegt und auf den alten Glanz gebracht wurden. 2016 konnte eine komplette Dachsanierung abgeschlossen werden (Quelle: Mayer, Heinrich: Die Kunst des Bamberger Umlandes, Bamberg, 1952).

Gasthof Drei Kronen Scheßlitz

Dort, wo sich Verbindungswege kreuzten, wo man Märkte abhalten durfte, wo sich Menschen trafen, musste auch die Versorgung sichergestellt werden. 1642 erhielt Georg Motschenbacher das Braurecht im ehemals gegenüberliegenden Kommunbrauhaus. 1667 wurde nach einem Brand ein Neubau notwendig und 1742 erfolgte die Erweiterung zum gegenwärtigen Doppelhaus. Vorausgegangen war die Verleihung der Gast- und Schildgerechtigkeit 1741 durch FB Carl von Schönborn. Der kunstvolle Ausleger von 1747 lässt vermuten, dass die erzeugten Produkte dem Geschmack der Gäste entsprachen. Seit 1837 ist die Brauerei „Drei Kronen“ im Besitz der Brauerfamilie Lindner.

Nach dem 1. Weltkrieg kam es zu einer Änderung der politischen Landschaft in Oberfranken. Nach langen Verhandlungen entschied sich die Mehrheit der rund 74.000 Einwohner des Freistaates Coburg für einen Anschluss an Bayern. Verbunden waren damit bayerische Zusagen z.B. zum Erhalt des Coburger Theaters oder zur Bestandsicherung der Coburger Sparkasse. Diese durfte ihrerseits weit über die Coburger Grenzen hinaus aktiv werden. Und so kam es zu Niederlassungen u. a. in Baunach (1926), Gundelsheim (1927) und Scheßlitz (1926). Am 1. August wurde die Agentur eröffnet. Heimat fand diese Niederlassung im heutigen großen Wirtschaftssaal, über dessen separater Eingangstür heute noch „Cafe Krone“ zu lesen ist.

Die Coburger Bank kooperierte auch mit der Stadt Scheßlitz, nicht zum Nachteil der Stadt. Eine Gesetzesänderung führte dann in den 30er Jahren zur Schließung dieser Agentur (Quellen: Stadtarchiv Scheßlitz und Finzel, Frank / Reinhart, Michael: Spuren – 175 Jahre Sparkasse Coburg, Hauptwege, Nebenwege, Irrwege, Hrsg. Vereinigte Coburger Sparkassen, 1996).

Den Namen des Erbauers des Dillighauses verrät uns das Signum unter der Maskenkonsole am westlichen, vom Betrachter aus gesehenen linken Eckpfosten: JHZ VZ d.h. Jörg Hofmann, Zimmermann, von Zeil (1660-1734). Die Jahreszahl 1692 ist in den unteren Teil der vier Hauptständer links und rechts des unsymmetrisch in die Frontseite sitzenden Erkers eingeschnitzt. Jörg Hofmann prägte wohl am deutlichsten die fränkische Fachwerkarchitektur (Rathaus in Burgkunstadt, Uhrmacherhaus in Königsberg, Bürgerhaus in Zeil).

Die Gliederung des Dillighauses ist merkwürdig asymmetrisch. Das Tor sitzt links neben dem die Mittelachse andeutenden Erker des Oberstockes. Auch der Hausheilige Laurentius in einer Nische zwischen dem ersten und dem zweiten Fenster des Oberstockes von rechts sitzt ebenfalls außerhalb der Symmetrie. Das ursprünglich nicht ganz so weit vorspringende Dach hatte früher eine doppelte Reihe Schleppgauben, die bei der Dachreparatur nach dem Brand am 15. September 1879 nicht mehr angebracht wurden. Die Fachwerkfassade wird einschließlich des vorspringenden Erkers mit Kuppel durch 10 mächtige Ständer regelmäßig gegliedert. Die beiden Eckpfosten sind wundervoll zu barocken, gedrehten Säulen geschnitzt, die wie auch die Nische des St. Laurentius, von ebenfalls gedrehten Säulen zierlich eingerahmt sind.

Der größte Schatz der Schauseite ist jedoch wie an den Häusern in Burgkunstadt, Königsberg und Zeil, der zwischen Schwellenbalken und Fensterbrüstung durchlaufende Holzbilderfries mit seiner aus 15 mächtigen Eichentafeln geschnitzten Ornamentik: Tierplastiken, Früchtebänder, Fratzengesichter, z.T. Phantasiegestalten.

Am 18.01.1849 erbte ein Andreas Dillig vom Schwiegervater Schrauter das Anwesen. Seit wann hier eine Gastwirtschaft betrieben wurde, kann nicht mit Sicherheit festgestellt werden. Nach einer Notiz von 1768 soll das Haus die Schildgerechtigkeit schon seit über 100 Jahren besessen haben. In dieser Brauerei befand sich ehemals die Zunftkneipe der Büttner und Brauer. Braubetrieb und Bierausschank wurden im letzten Krieg 1942 eingestellt, seit 1997 wieder als Restaurant und Cafe betrieben.

Am 15.09.1757 beantragte Baron von Künßberg, der damalige Pfleger oder Oberamtmann der Pflege Giech, die Reparatur des „Rathauses” und den Ausbau des oberen Stocks desselben zu einer Oberamtswohnung bei der fürstbischöflichen Hofkammer in Bamberg. Das Haus stand also damals im landherrlichen und nicht im städtischen Eigentum.

Dieses Haus wurde seit undenklicher Zeit als „Rathaus” bezeichnet, obgleich sich lediglich die Ratsstube, in der sich die Bürgerschaft zu Versammlungen traf, wo die Ratssitzungen abgehalten wurden und wo der Oberamtmann die schweren Gerichtsfälle aburteilte, dort befand. Mit der Säkularisation wurde auch Scheßlitz bayerisch. 1806 werden die unteren Räumlichkeiten von den neuen Herren für gefangene Preußen benötigt, 1818 bezieht die Gendarmerie, die von Würgau nach Scheßlitz verlegt wurde, das Gebäude.

Gegen Anfang der fünfziger Jahre wird dem Staat der Unterhalt des Gebäudes lästig. Nach langem Hin und Her und mit Allerhöchster Königlicher Genehmigung vom 16.10.1853 erwarb die Stadt das Rathaus. Die letzte Kaufpreisrate wurde am 09.07.1863 bezahlt.

Nach Plänen des Distriktbaumeisters Haeberle wurde der Umbau, der einem Neubau gleichkam, 1899/1900 vorgenommen. An der Schauseite wurde hoch oben am Giebel das Stadtwappen mit Beiwerk des Jugendstils und die Jahreszahl der Erbauung angebracht. In der Folgezeit diente das Haus der Gemeindeverwaltung, der Schule und der Bundespost, auch Wohnungen waren untergebracht.

1987 entschloss sich der Stadtrat zur Generalsanierung im Rahmen der Städtebauförderung. Das Erdgeschoss wird heute von der Stadtbücherei St. Kilian, der Kreismusikschule und der Volkshochschule genutzt, weitere Räumlichkeiten stehen für die Sprechtage verschiedener Behörden und Verbände sowie dem Notar zur Verfügung. Im ersten Geschoss wurde ein Raum für Hochzeiten und festliche Anlässe geschaffen, in den anderen Zimmern werden überwiegend Archivalien aufbewahrt.

An der Stelle, an der sich heute die Marienkapelle, auch Stadtkapelle genannt, erhebt, befand sich wohl die älteste Kirche in Scheßlitz, wenn auch die Nachweise nicht erbracht werden können. Dafür spricht vor allem, dass diese Kirche innerhalb der Stadtmauern war.

Die Vorgängerin der Kirche, 1446 erbaut, war von eigenartiger Gestalt. Der Grundriss war ein nach links verschobenes Viereck von 14 m Länge und 11 m Breite. Sie stand mit der Längsseite zur Hauptstraße. Auf der Mitte des Dachfirstes saß noch einmal ein acht Meter hohes barockes Zwiebeltürmchen, das wahrscheinlich mit der Erneuerung des Dachstuhls nach dem Brand von 1664 aufgesetzt wurde.

Im Laufe der Zeit traten verstärkt Bauschäden auf, so dass man sich unter der Leitung von Stadtpfarrer und Monsignore Matthäus Kirchner entschloss, eine neue Kirche zu bauen. Mit der Planung beauftragte man den Bezirkstechniker Gustav Haeberle. Der Plan wurde 1884 genehmigt und am 05.06.1884 begann der Abbruch der alten Kapelle. Am 06.07. erfolgte die Grundsteinlegung und am 22.10.1884 konnte bereits der Dachstuhl der neuen Kirche aufgerichtet werden. Am 08.06.1885 wurde der Turmkopf mit dem Turmkreuz, das vorher geweiht worden war, aufgesetzt.

Der neugotische Bau ist 30 m lang und 15 m breit, der Dachfirst 23 m hoch, der Turm bis zur Spitze 35 m. Zum spitzbogigen Portal führt eine breite Steintreppe, die ebenfalls spitzbogigen Fenster haben Maßwerk. An der Ostseite befindet sich die Sakristei mit direktem Zugang zum Häfnermarkt. Der neugotische Altar wurde von der Kunstanstalt Mayer in München hergestellt. Er trägt im Mittelstück eine holzgeschnitzte Pieta, rechts der hl. Joachim, links die hl. Mutter Anna. Vom linken Seitenaltar grüßt die Muttergottes. Dieses Gnadenbild wurde vor allem in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts verehrt, weswegen zahlreiche Wallfahrten hierher zu verzeichnen waren.

Zum 100. Geburtstag wurde der Marienkapelle eine notwendige Generalsanierung verordnet, die in den Jahren 1985/86 unter der Regie von Pfarrer Johannes Mainusch vollzogen wurde. Die Kirche ist heute noch die Sodalitätskirche der Marianischen Sodalität Scheßlitz, die ihren Anfang am 06.06.1758 in der alten Stadtkapelle nahm.

  • Foto: inixmedia GmbH Kindergarten Scheßlitz (Langheimer Hof)
  • Foto: Stadt Scheßlitz Kindergarten Scheßlitz - Altbau (Langheimer Hof)

Südlich der Marienkapelle erstreckte sich ursprünglich ein innerstädtisches Rittergut der Grafen von Giech. 1601 verkaufte Achaz von Giech zu Kröttendorf seine „Gütter zu und um Scheßlitz“ an das Kloster Langheim. In dem ehemaligen Rittergut wurde eine Verwalterstelle für den reichen und umfangreichen Besitz des Klosters in und um Scheßlitz eingerichtet.

131 Jahre später ließ das Kloster die mittelalterlichen Gebäude abreißen und das heute noch stehende Gebäude errichten. Im Chronogramm über der Eingangstür kann man die Jahreszahl entdecken. Im Zuge der Säkularisation wurde der umfangreiche Besitz des Klosters versteigert. Das gesamte Areal ging zunächst in Privatbesitz über. Wie aus dem „Kaufbrief für die Stadtgemeinde Scheßlitz“ vom 13. November 1823 hervorgeht, wurden die „Wohnung … des Kloster Langheimischen Verwalters mit den dazugehörigen Ökonomiegebäuden und darum gelegenen 2 Gärten“ sowie verschiedene weitere Grundstücke erworben. Sozialen Zwecken standen die Räumlichkeiten zur Verfügung und 1888 nahm die Schwesternhausverwaltung, der u. a. Stadtpfarrer Kirchner und Bürgermeister Reichhof angehörten, Kontakt mit den Ordensschwestern auf. Am 4. Mai 1892 zogen die Schwestern in ihre neue Wirkungsstätte ein. 1896 gründetet man eine „Kinderbewahranstalt“. Den Ordensschwestern wurde neben der Altenbetreuung nun auch die Leitung dieser Einrichtung übertragen. Unterschiedliche Nutzungen, vor allem während des 2. Weltkrieges (Unterbringung Hamburger Kinder, Kinderschulräume) und danach (Kreisberufsschule, Feuerwehr usw.), bestimmte dann, neben dem Altenheim und dem Kindergarten, die Geschichte dieses Hauses. Wegen Nachwuchsmangel beendeten die Stern-Schwestern ihr segensreiches langjähriges Wirken in der Stadt Scheßlitz.

Eine umfangreiche Generalsanierung mit entsprechenden Erweiterungen zwischen 2010 und 2012 stellte die Nutzung als Kindertagesstätte sicher (Quellen: Stadtarchiv Scheßlitz, A 416, A 417, A 423; Protokollbücher 1918 und 1961; Göller, Heinrich: Geschichte am Wege (Scheßlitzer Anzeiger); Festschrift „100 Jahre Kindergarten Scheßlitz 1896-1996).

Das Elisabethenhospital außerhalb der Stadtmauer am unteren Tor gründete Bischof Lambert von Brunn 1395. Der Sinn dieses Handelns wird in der Stiftungsurkunde vom 14. August 1395 klar formuliert: „In der Absicht, Irdisches gegen Himmlisches, Vergängliches gegen Ewiges zu vertauschen, hielten Wir für gut, eine gewisse Herberge für Aufsammlung, Erziehung und Verpflegung von Pilgern, Reisenden und armen Kranken zu errichten und mit Gütern auszustatten ...“. Unterstützt wurde er dabei von Johannes Kleinherr, Pfleger zu Giech am Ende des 14. Jahrhunderts, Johannes Nassach, Chorherr zu St. Stefan in Bamberg und die später als Sophie bezeichnete Gräfin von Truhendingen, die 20 Äcker, einen Garten, zwei Wiesen, vier Häuser und einen Hof sowie weitere gewisse Einkünfte übergab.

Die heutigen Gebäude des mauerumwehrten Spitalareals stammen aus dem 18. Jahrhundert, das ehemalige Verwalterhaus vorne an der Straße wurde 1741 vollendet, die Umfassungsmauer ebenfalls. Der Hauptbau für die Pfründner und die Spitalwirtschaft wurde 1773 abgeschlossen. Die planerische Grundlage lieferte der domkapitelische Maurermeister Friedrich Schneller, wobei sich die von der Straße aus einsehbare repräsentative Gartenanlage durchsetzte. Das 1741 erstellte Hoftor ermöglichte die Zufahrt zu den Wirtschaftsgebäuden, der an der Kirche niedergebrachte Brunnen sorgte für eine gesicherte Wasserversorgung. Repräsentativ gestaltet grüßt der Dreiecksgiebel an der Mittelfront des Pfründnerhauses mit dem Bistumsgründer Heinrich II. unter einem Baldachin. Heinrich und Kunigunde, die Bistumspatrone, stehen zwischen den drei Fenstern im Obergeschoss. Bis 1963 bestand die bischöfliche Stiftung, dann wurde sie aufgelöst und der gesamte Komplex der Stadt übereignet mit der Auflage, den Stiftungszweck weiterzuführen. Niederbronner Schwestern führten über 100 Jahre lang dieses Spital mit großer Umsicht und liebevoller Pflege der Bewohner bis 2000. Die Stadt Scheßlitz und die Gemeinnützige Krankenhausgesellschaft des Landkreises Bamberg gründeten die St. Elisabeth Seniorenzentrum gGmbH. Nach einer umfassenden Sanierung, Restaurierung und Erweiterung konnte 2004 das Alten- und Pflegeheim seine ursprüngliche Aufgabe wieder aufnehmen.

Schon früh war in diesem Areal eine eigenständige Kapelle errichtet worden. Jedenfalls sind entsprechende Baumaßnahmen bis 1626 durch Baurechnungen und Belege nachgewiesen, die der damals in Scheßlitz ansässige Graubündner Baumeister Johannes Bonalino leitete. Die lange Zeit vertretene These, der bischöfliche Hofbaumeister Johann Jakob Michael Küchel sei der Architekt der heutigen Kirche gewesen, ist bisher nicht nachgewiesen. Vielmehr zeichnete der Küchel-Schüler Martin Meier 1764 mit einem Aufriss für den Kirchenbau verantwortlich, wie Klaus Rupprecht in seinem Beitrag „Aspekte der Geschichte des Spitals St. Elisabeth in Scheßlitz“ darlegt. (CHW: Geschichten in Oberfranken, Lichtenfels, 2016, S. 7-29). Die Fassadenplastik stammt von dem Bamberger Bildhauer Franz Martin Mutschele: Hl. Elisabeth als Krankenpflegerin, Wappen des Fürstbischofs Adam Friedrich von Seinsheim und des Spitaloberpflegers und Domherrn zu Bamberg Joh. Philipp Christoph Franz Ignaz Kajetan von Mauchenheim, genannt Bechtoldsheim. Die ruhige Rokokoausstattung schuf ebenfalls Mutschele,  das  Hochaltarbild,  eine  Darstellung  der  hl. Elisabeth, gestaltete der Kronacher Lorenz Kaim Mitte des 19. Jahrhunderts.

Die Kirche steht heute den katholischen und evangelischen Christen für Gottesdienste zur Verfügung. (Quelle: Rupprecht, Klaus Aspekte der Geschichte des Spitals St. Elisabeth in Scheßlitz, in: Dippold, Günter (Hrsg.): Geschichte in Franken, Band 1, Lichtenfels, 2016, S. 7 - 29).

Foto: Stadt Scheßlitz Marienapotheke

1934 ließ der damalige Apotheker Richard v. Raider die Außenfassade seines Hauses renovieren. Unter dem abgeschlagenen Verputz kam ein typisch fränkisches Fachwerk, gesetzt auf ein steinernes Erdgeschoss, zum Vorschein. Am vorderen, linken Eckpfosten des Gebälkstockwerkes ist die Jahreszahl 1687 zu entziffern. Da im Sal- und Lagerbuch von 1792 von einem „neu erbauten” Haus die Rede ist, kann man annehmen, dass das alte Haus zwischen 1785 und 1792 zumindest umgebaut wurde, wobei offenbar verschiedene Balkenteile wieder Verwendung gefunden haben. In diesem Haus war lange ein Wirtshaus, allerdings ohne Braurecht, untergebracht. Ein Karl Friedmann erwarb am 19. April 1830 von den Eheleuten Hofmann das Haus für die Errichtung der ersten Apotheke in Scheßlitz, nachdem er am 15. Januar desselben Jahres die Konzession erhalten hatte.

Nach verschiedenen Besitzerwechseln kaufte 1852 der Apotheker Johann Ernst Telser aus Passau das Haus. Bis zu seinem Tode am 20. April 1895 betrieb er die Apotheke. Dessen Ehefrau, geborene von Schallern, war Mitbegründerin des Frauenvereins vom Roten Kreuz, sie war maßgeblich an der Errichtung der „Kinderbewahranstalt” sowie an der Gründung einer Nähschule für Mädchen beteiligt. Der Stadtrat ernannte sie am 80. Geburtstag zur Ehrenbürgerin. Richard von Raider erwarb 1896 die Apotheke, die von ihm, dann von seiner Witwe und letztlich von deren Enkelin geführt wurde, bis schließlich die Apothekerseheleute Dauth das Haus und die Geschäfte übernahmen und später an ihre Nachfolgerin Isabell Uhl übergaben. Heute ist hier eine Tierarztpraxis untergebracht.

Foto: www.inixmedia.de Fachwerkhaus Greif

Dort, wo die „Wilhelm-Spengler-Straße”, in den Straßenzug „Altenbach” einmündet, steht an der Ecke ein neu renoviertes Fachwerkhaus.

Auf das steinerne Untergeschoss ist das Fachwerkobergeschoss aufgesetzt, die Ostseite ist spitzgiebelig, die Westseite mit einem Walm versehen. Konstruktives Strebenfachwerk mit einfachen Mal- oder Andreaskreuzen bestimmen das Balkenwerk. In einem Balkenständer im Giebel der Ostseite des Hauses sind über der Jahreszahl der Erbauung 1716 auch die Initialen des Erbauers Hans Müller eingeschnitzt. Die Familien haben dem Haus den heutigen Glanz verliehen.

Ein Blick in die Hausgeschichte bringt Interessantes ans Licht. 1752 ist das Haus im Besitz des damaligen Bürgermeisters Jakob Molitor. Dessen erste Frau Margarete Schonad (Schonath), Müllerstochter aus Burgellern, war eine Schwester jener am 11.12.1730 als Tochter des Müllers Johann Georg Schonath und seiner Ehefrau Katharina, geb. Popp, auf die Welt gekommenen Maria Anna Schonath, die am 27.05.1753 in das Bamberger Dominikanerinnenkloster zum Hl. Grab eintrat und bei der Ablegung der hl. Gelübde den Ordensnamen Maria Columba erhielt.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts gehörte dieses Haus dem Bäckermeister Peter Molitor, aus dessen Ehe 9 Kinder hervorgingen, von denen 6 nach Amerika auswanderten. Das älteste Kind, Stephan Molitor, heiratete nach dem Studium in Würzburg eine reiche Patriziertochter aus Regensburg und gründete im Jahre 1834 gemeinsam mit anderen die „New Yorker Staatszeitung”, die, in deutscher Sprache gedruckt, 130 Jahre erschien und deren erster Redakteur Stephan Molitor war. Später wirkte er in Philadelphia bei der Zeitung „Der Demokrat” und in Cincinnati erwarb er das „Volksblatt“, das er bis zu seinem Tode 1873 betrieb. Mit ihm starb ein Pionier der deutschsprachigen Presse in den Vereinigten Staaten. (Quellen: Zenk, Franz: Stephan Molitor (1805-1873), Auswanderer und Zeitungsverleger, in: Dippold, Günter, Kühhorn, Renate, Rössler, Wolfgang (Hrsg.): Der Vergangenheit auf der Spur, Lebensbilder aus dem Bamberger Land, Bamberg, 2014, S.78/79).

Foto: Stadt Scheßlitz Feuersmühle

An der Einmündung des Heiligengäßlein in die Schweisdorfer Straße steht, unterhalb der "Weinberge", am Mühlbach die Feuersmühle.

Sie war ursprünglich eine Sägemühle. In einer Urkunde des Bischofs Albrecht von Wertheim vom 17. Mai 1402 wird ein Mäßlein Äcker „ob der Sägmühl” erwähnt. In einer weiteren Urkunde des Bamberger Bischofs Friedrich von Aufseß 1429 wurde Conz Rodmannstalers Weingarten „ob der Sägmühl” mit einer Hube zu Wiesengiech vertauscht. Der Bader Hans Schrauder erhielt 1640 ein Leitlein „bei der Sägmühl”.

Die Mühle gehörte im 16. Jahrhundert den Herren von Gerbelstedt, die sie gegen Ende des Jahrhunderts an Achaz von Giech zu Giechkröttendorf verkauften. Dieser wiederum verkaufte am 21.08.1601 seine zehendfreie Mahlmühle samt der Schneidmühle mit ihren Gebäuden, Rechten und Gerechtigkeiten an den Abt Johann Bückling zu Langheim um 4000 Gulden. Die Mühle muss kurz darauf umgebaut worden sein, denn der folgende Abt des Klosters ließ sein Wappen am Gebäude anbringen. Es ruht auf zwei gekreuzten Abtstäben, ist geviert und mit einem Herzschild versehen. Die außerhalb des Wappens angebrachten Buchstaben PAZL bedeuten Peter Abt zu Langheim. Der damalige Klostervorsteher war Abt Peter Schönfelder, gebürtig aus Weismain. Im Wappen Feld 1 und 4 ein goldener Kelch in schwarzem Feld (Langheim), in Feld 2 und 3 einen Schrägrechtsbalken mit fünf Rosen und im Herzschild das Wappen des Wolf Heinrich von Redwitz, der als fürstbischöflicher Kommissar bei der Wahl des Abtes Peter im Jahre 1608 anwesend war.

Der heutige, zweigeschossige Bau mit Fachwerkobergeschoss und Mansardwalmdach stammt aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, in den das alte Abtswappen mit der Bauzahl 1616 eingefügt wurde.

Hauptstraße:

  • Nr. 11 Haus mit Feuerrecht, ehemalige Bäckerei, erbau 173(5)?
  • Nr. 18 Fachwerkbau des Gerichtsschöffen Pankraz Ruodlauf, erbaut 1687
  • Nr. 19 frühere Gerberei, jetzt Bäckerei, erbaut 1723
  • Nr. 34 fürstbischöfliches Kastenamt, heute Rathaus, erbaut 1766

Neumarkt:

  • Nr. 20 Staatliches Forstamt, erbaut 1905

Wilhelm-Spengler-Straße:

  • Nr. 3 Pfarrhaus, erbaut 1776
  • Nr. 7 ehemalige fürstbischöfliche Vogtei, heute Sparkasse, erbaut 1790

Oberend:

  • Nr. 2 ehemaliges Schulhaus bis 1958, erbaut 1792, heute Pfarrsaal
  • Nr. 21 zweigeschossiger Bau mit Mansardwalmdach und Fachwerkobergeschoss, erbaut 1781

Aschenbrenner, Martin, geb. am 28.10.1774 als Sohn eines Metzgers in Scheßlitz. Martin studierte an der Universität Bamberg, schloss mit dem Grad eines Licentiaten ab und wurde bereits am 16.03.1802 vom Bamberger Fürstbischof zum außerordentlichen Professor der Rechte bestellt. In zahlreichen Schriften setzte er sich mit den juristischen Fragen der damaligen Zeit auseinander. Da mit der Säkularisation die Universität Bamberg aufgelöst wurde, verlor Aschenbrenner seine Anstellung. 1806 wurde ihm das Landgericht Banz übertragen, das er bis zum Ende dessen Bestehens 1813/14 leitete. 1815 ernannte ihn der König zum Landrichter von Heilsbronn und 1818 hatte er als Stadtkommissär von Landshut die dortige städtische Selbstverwaltung zu überwachen. Nach weiteren Veröffentlichungen verstarb er bereits 1824 in Landshut. Drei der Brüder des Vaters hatten ebenfalls studiert und den Priesterberuf ergriffen: Johann Paul, geb. 27.05.1744; Georg Paul, geb. 30.08.1751; Pankraz, geb. 04.09.1760. (Quelle: Wachter, Friedrich: General-Personal-Schematismus der Erzdiözese Bamberg, 1008-1907, Bamberg, 1907).

Bonalino, Hans, geb. um 1575 in Roveredo, Schweiz. Er heiratete zwischen 1610 und 1614 in Scheßlitz und arbeitete u.a. an folgenden Bauwerken mit: Gügelkirche, Michaelskirche und Stephanskirche in Bamberg, Pfarrkirche in Reundorf, Pfarrhof in Frensdorf, Einwölbung der Pfarrkirche in Scheßlitz, Schlossbau in Weimar, Ballhaus in Coburg, Markgrafenkirche und Kanzlei in Bayreuth, St. Michael in Langheim, Marienkapelle in Gößweinstein. Zu seinen bedeutendsten Werken gehört das Projekt des Wiederaufbaus des Weimarer Residenzschlosses von 1619-1624, von dem unter seiner Regie die Schlosskirche ausgeführt wurde. In dem am kunsthistorischen Institut der Universität Graz erschienenen Buch „Geschichte des Schlossbaues in Thüringen” wird Bonalino vom Verfasser Dr. Heubach als „der Baumeister aus Scheßlitz bei Bamberg” bezeichnet. Bonalino verstarb 1633 an einem nicht eindeutig geklärten Ort. (Literatur: Dr. Michel, Angela: Der Graubündener Baumeister Giovanni Bonalino in Franken und Thürin-gen, Diss., Berlin, 1996)

Von Brunn, Lamprecht, auch Lambert genannt, aus dem Elsass stammend, war Abt von Gegenbach, wurde 1360 Bischof in Brixen, 1363 in Speyer, 1367 kaiserlicher Rat und Vertrauter, 1371 Bischof in Straßburg und am 28.04.1374 Bischof in Bamberg. Er führte „energisch die geistliche und weltliche Regierung des Hochstifts, förderte die Klöster … und war auch ein Beschützer der Juden“. Er erwarb mit Vertrag vom 05.08.1390 von den Grafen von Truhendingen „Giech, Gügel, ... und Scheßlitz“ für das Bistum. Er stiftete u.a. das Elisabethenhospital in Scheßlitz und stattete es großzügig aus, so dass es alle Stürme der Zeit überstand. Bischof Lamprecht von Brunn resignierte am 13.01.1398 und verstarb bereits am 15.07.1399. Er ist begraben im Peterschor des Bamberger Domes. (Quelle: Wachter, Friedrich: General-Personal-Schematismus Erzdiözese Bamberg, a.a.O.)

Kirchner, Matthäus, am 03.03.1826 in Bamberg geboren, erhielt nach Besuch des Alten Gymnasiums und abgeschlossenem Studium 1849 die Priesterweihe. Als Jungpriester war er zunächst in Rom tätig, ehe er sich 1854 im päpstlichen Auftrag zunächst im sudanesischen Khartum und später in Zentralafrika der Missionsarbeit widmetet. Gesundheitliche Strapazen sorgten für seine Rückkehr nach Deutschland. Nach einer kurzen Erholungsphase leitete er zunächst das „Aufseesianum“ in Bamberg und war als Religionslehrer 1863 am Gymnasium in Bamberg tätig. Am 01.03.1873 feierte er in einer Pferdekutsche seinen Einzug in Scheßlitz. 1874 wurde er im Wahlkreis Kronach-Lichtenfels als Abgeordneter für die „Patriotenpartei“ in den Reichstag gewählt; nach drei Jahren zog er sich wieder aus der Politik zurück. Zu seinem umfangreichen und vielfältigen Engagement zählen die Errichtung der Kreuzigungsgruppe an der Ortseinfahrt von Scheßlitz (frühere Wegegabelung Burgellern – Würgau), Innenrenovierung der Pfarrkirche in Scheßlitz und die Errichtung der Lourdesgrotte auf dem Gügel. Er machte sich für den Bau der Eisenbahnstrecke Scheßlitz-Bamberg stark und sorgte sich um die Errichtung einer Kinderbewahranstalt, heute Kindergarten. Seine letzte Ruhestätte fand er 1912 in der von ihm angelegten Priestergruft im Scheßlitzer Friedhof. (Quellen: Wachter, Friedrich: General-Personal-Schematismus …, a.a.O.; Felsheim, Hans: Chronik Stadt Scheßlitz, Band 4/5, Scheßlitz. o.J.).

Öttlein, Wolfgang, geb. in Scheßlitz, Dr. theol., gest. am 16.12.1628 in Bamberg. Öttlein erhielt 1599 das Benefizium „Unsere Liebe Frau“ in Scheßlitz, welches er bis zu seinem Tod behielt. Er war öffentlicher Notar, wirkte bei den Generalvisitaionen mit und verwaltete verschiedene Stiftungen im Bamberger Raum. In Scheßlitz schuf er mehrere wohltätige Einrichtungen, so u.a. ein Studienstipendium (bestand bis 1952), das Martha-Schwesternhaus am 01.09.1628, hierzu ein ihm gehöriges Haus mit Gärtlein an der Kirchmauer zu Scheßlitz, auf dem Platz zwischen Pfarrhof und jetzigem Pfarrsaal, in dem Arme und Kranke Unterkunft fanden. Zudem stiftete er in Scheßlitz 1611 eine Freischule. Die „Öttleinstraße“ erinnert an ihn. (Quelle: Wachter, Friedrich: a.a.O.).

Reichhof, Johann, geb. am 26. März 1844 in Scheßlitz, gest. am 04. August 1917 in Scheßlitz; Kaufmann und Bürgermeister der Stadt Scheßlitz von 1882 bis 1917. Er erwarb sich große Verdienste um das Zustandekommen der Lokalbahn Bamberg Scheßlitz (1908), den Rathausumbau (1900), die Errichtung der Marienkapelle und des Scheßlitzer Bezirkskrankenhauses (heute Gemeinnützige Krankenhausgesellschaft des Landkreises Bamberg). Er war Vorstand und Dirigent des von ihm gegründeten Gesangvereins, Mitglied des oberfränkischen Landtages und Ehrenbürger der Stadt Scheßlitz (Quelle: Felsheim, Hans: Chronik Stadt Scheßlitz. Band 4/5, Scheßlitz, o.J.).

von Rinecker, Franz entstammt dem fränkischen Beamtenadel. Als drittes Kind von Josephine Freiin von Stengel kommt er am 03.01.1811 in Scheßlitz zur Welt. Sein Vater, Heinrich Gallus von Rinecker war nach juristischem Studium fürstbischöflich-bambergischer Landrat, Landrichter in Burgebrach (1807) und in Scheßlitz (1908 -1814), wechselte nach München und nahm am Ende seiner Laufbahn die Position eines Ministerialrats im Innenministerium ein. Nach dem Abitur in München schrieb Franz sich als 15-Jähriger in der Münchner Medizinischen Fakultät ein, wechselte 1830/31 nach Würzburg, kämpfte in Polen, erhielt den polnischen Tapferkeitsorden, geriet in russische Kriegsgefangenschaft; nach der Entlassung promovierte er in München am 03.08.1832. Ab Sommersemester 1834 arbeitete er wieder in Würzburg, glänzte neben seiner ärztlichen Tätigkeit mit weiteren wissenschaftlichen Abhandlungen und wurde schließlich am 04.08.1838 als inzwischen 27-Jähriger vom König zum Ordinarius der Arzneimittellehrer und Poliklinik ernannt. Intensiv wendete er sich der Pädiatrie zu und mit Stolz wurde festgestellt, dass Würzburg 1850 über die „erste Universitäts-Kinderklinik der Welt“ verfügte. Große Verdienste erwarb er sich weiterhin um die innere Entwicklung der Universität Würzburg und zu seinem 50jährigen Doktorjubiläum war selbst Virchow aus Berlin eigens nach Würzburg angereist, um Rineckers Verdienste zu würdigen. Als Würzburg 1883 von Rinecker Abschied nimmt, folgte ein „unabsehbarer, feierlicher Zug“ den „sterblichen Überresten. Ein „Franz-von-Rinecker-Weg“ in Würzburg erinnert an den gebürtigen Scheßlitzer. (Quelle: Keil, Gundolf: Franz von Rinecker (1811-1883), Mediziner, in: Baumgart, Peter (Hrsg.): Lebensbilder bedeutender Würzburger Professoren, Neustadt a.d.A., 1995, S.20-59).

Spengler, Wilhelm, geb. 04. März 1868 in Külsheim (Diözese Freiburg), gest. 17. Juni 1955 in Scheßlitz; als Nachfolger von Matthäus Kirchner betreute er die Pfarrei St. Kilian bis 1936; Ehrenbürger der Stadt Scheßlitz.

Wazianini, Thomas, geb. am 15.04.1773 in Scheßlitz; die Eltern Daniel und Isabella, geborene Tiranco, betrieben eine Landkrämerei. Er besuchte das Gymnasium in Bamberg, studierte an der Universität Bamberg und im Kloster Langheim, vorrangig Theologie und Recht. Nach dem Klosterbrand im Mai 1802 fand er eine Anstellung als Hofmeister in Bamberg. Zum Priester geweiht, promovierte er an der Universität in Erlangen. Geprägt von den kulturellen und aufklärerischen Bewegungen seiner Zeit wirkte er als Pädagoge in Neuburg a.d.D. und Augsburg, 1812 wurde er zum Leiter des neu gegründeten Schullehrerseminars in Freising berufen. Wazanini verfolgte eine „allseitige Bildung“, die nicht nur die „Geistes und Herzensanlagen, sondern auch die des Körpers entwickelt und zur Reife“ führen sollte. Thomas Wazanini starb bereits am 25.10.1814, also mit 41 Jahren, in Freising. Jäck stellte in seinem „Pantheon“ fest: „Seine hohe ästhetische Bildung, seinen feinen Witz und seinen großen Scharfsinn erprobte er besonders im Münchner kritischen Anzeiger für Kunst und anderen Zeitschriften“ (Quelle: Jäck., Heinrich: Pantheon der Literaten und Künstler Bambergs, Bamberg, 1812, S. 1138).

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